25. März 2014

Kein Freizeitspaß in Schlitzer Wäldern

Dass man in Schlitz und um Schlitz herum mehr schlecht als recht Mountainbike fahren kann, ist kein Geheimnis. Überwiegend zweispurige schnurgerade Trassen und kaum Trails. Die wenigen schmalen Wege, die es gibt, sind für die Holzwirtschaft gern benutzte Müllhalden.
Kein seltenes Bild im Wald und auf der Heide rund um Schlit

Wenn man ein bisschen seine Freizeit genießen will, geht man gerne mal ins Grüne. Oder wahlweise fährt man auch. Mit dem Rad zum Beispiel. Das geht in Schlitz ganz ausgezeichnet - denkt man. Sanfte Hügel, umspielt von sattem Grün der Wälder. Nun könnte man auch als Mountainbiker meinen, dass man sich auch mit dem stollenbereiften Velo hier hervorragend vergnügen kann, wirbt doch schließlich die Region mit ausgezeichneten Wandermöglichkeiten. Und wo gewandert wird, kann man auch in der Regel sehr gut mountainbiken. Wer allerdings die hiesigen Wälder mit einem entsprechenden Vehikel erkundet, wird zunächst einmal zu der Vermutung kommen, dass er eine schlechte Tour ausgesucht oder einfach nur Pech hat. Wer vorher so clever ist und sich auf einer Wanderkarte schlau macht, wird allerdings auch hier winklige Trails und kleine Pfade vergebens suchen. Womöglich wird man zu der Ansicht gelangen, dass diese "schon irgendwo sein müssen". Denn wo gibts das denn, dass es hier so viele Hügel und so viel Wald hat aber keine Wege?! Genau hier gibts das! Offenbar besteht seitens was weiß ich wem, nicht das geringste Interesse, dies Gegend mit attraktiven Pfaden für den erkundungswilligen Wandersmann aufzuhübschen. Was man vielmehr findet, sind zweispurige Trassen, schachbrettartig am Reißbrett entworfen. Schlägt man einen verheißungsvollen Pfad ein, der sich mal von den üblichen Radtruck-freundlichen Schneisen unterscheidet, endet dieser meist nach wenigen hundert Metern vor einem Schutt-oder Holzhaufen, nachdem er mehr und mehr die Form einer zweispurigen Bobbahn mit metertiefen Rinnen ähnlich geworden ist. Nur selten entdeckt der Naturfreund hier ein kleines Pfädchen, einen Steig oder eine Fußweg-artige Anlage, die geeignet scheint, die Wanderung entsprechend zu genießen, wie der Tourismusverband dies verheißt. Zumindest mir ist es bisher ausnahmsolos NICHT gelungen, einen solchen Weg zu entdecken, auf dem dann NICHT Äste und Reisig quer liegen. Oft morsches, uraltes Holz, das schon jahrelang dort herummodert. Für das Mountainbike üble Fallen, denn es gibt keine schlimmere Sturzgefahr als glitschige, schräg über dem Weg liegende Äste. Aber auch für den nicht mehr ganz rüstigen Fußgänger stellen die Blockaden nur schwer zu überwindende Hindernisse dar. Warum das ganze eigentlich? Dafür gibt es sicher mehrere Gründe:
_Die Interessen der Holzwirtschaft in Persona der meist privaten Waldbesitzer stehen im Vordergrund
_Es mangelt an Geld für die Pflege der Wälder
_Es mangelt an Ideen zur Attraktivierung der Wälder seitens der verantwortlichen Tourismusverbände

Und darum muss man sich einfach nicht wundern, warum sich der Tourismus trotz der Schönheit der Region doch etwas schwer tut. Und warum die Gegend weder als Wander-  noch als Radparadies populär wurde und auf diese Weise - zu Recht und wohlverdient - nie werden wird.
Amen!



Ein paar Impressionen im Film. Der Eindruck täuscht: Die Bilder am Anfang beinhalten schon so ziemlich alles, was die Gegend an kleineren Wegen zu bieten hat. Ein repräsentatives Bild zeigt eher dann der zweite Teil.

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