3. Februar 2016

Aller Januar wieder - Anfang und Ende der Skisaison

Was sich in der Überschrift ein bisschen theatralisch anhört, ist ja gar nicht so. Es mutet zunächst vielleicht nach einer schwerwiegenden Verletzung oder anderen Schicksalsschlägen an, die gleich zu Beginn der Saison eintraten und deren Rest mit einem Schlag zunichte machen.
Nein, es ist nur einfach so, dass es sich bei unserer St.Anton-Fahrt um die einzig richtige Skiwoche im Jahr handelt. Also eine Woche und dann ist auch schon wieder Schluss.

Begrüßungstrunk mit der für ihr Alter sehr attraktiven Wirtin
Der Alte Hof in St. Anton - immer wieder nett 
und optimal gelegen ist er auch: Skier an und los gehts.
Früher - ja, früher - war alles anders. Da fuhr man Wochen, ach, was sag ich, Monate in den Alpen umher, von einem Skigebiet zum anderen, fand sich unglaublich cool so als Skivagabund und überhaupt war das Skifahren die schönste Sache der Welt. Heute hat sich alles relativiert und man fragt sich bisweilen: Was eigentlich ist am Skifahren so toll? Tja, äh.... eigentlich gar nichts. Man macht sich die Knie kaputt, muss eine riesengroße Menge sauteures Material auf den Berg mit hochschleppen, wobei das Erklimmen der Hügel selbst nur mit Aufstiegshilfen, sprich Liften und Gondeln gelingt - in ihrer Benutzung ebenfalls sauteuer. Das Schlimmste jedoch sind die Menschen. Ich selbst bezeichne mich als Pisten-Misanthrop. Ständig ist jemand im Weg. Ständig sieht man sich ernsthaften Gefahren ausgesetzt weil irgendein Depp wieder einem irgendwie vor der Nase rum- und man selbst aus der Haut fährt. Am Schlimmsten sind diejenigen, die einem permanent begegnen, so etwa bei jedem fünften Schwung. Denkt man, dass man bereits den Vollpfosten umkurvt hat, kommt er von der Seite wieder reingegrätscht und man fragt sich: Hat der eigentlich kein Hirn, keine Augen oder beides? Man selbst versucht doch auszuweichen oder Abstand zu halten aber der typische Pistenhonk ist immer präsent - und zwar die gesamte Abfahrt über. In meinem Fall sorgte dies für einen fulminanten Sturz bei dem zum ersten Mal der Helm zeigte, was er kann. Die Landung erfolgte nämlich zuerst und gefühlt ausschließlich auf der Fontanelle. Jener Honk also verließ genau in dem Moment die Fallinie in Form eines unerklärbaren Schlenkers nach links, als ich just zum Überholen auf dieser Seite ansetzte. Mein Ausweichmanöver führte mich durch eine Furche am Pistenrand und da mein Ski von äußerst bissigem Charakter ist, nahm dieser die Spur direkt auf. Dummerweise veranlasste das den linken Ski nach links und den rechten nach rechts zu gleiten. Nicht ohne Grund spricht man davon, dass die effektivste und sicherste Fortbewegungsart im Schnee der Parallelschwung ist. Alles andere, wie auch meine unheilvolle Kapriole, führt  beim Fahrer zu Gleichgewichtsproblemen. In der Mitte zwischen den Beinen ist neben komischem Gekröse weiter unten streng genommen ganz oben der Kopf. Und je weiter die Beine auseinander spagatieren, desto näher kommt dieser  der Erde. Bis er eben unsanft gebremst wird. Glücklicherweise besteht bei Skifahren der Untergrund üblicherweise aus Schnee und das Tragen von Helmen ist mittlerweile Usus. Zumindest ist eines der sauteueren Accessoires u irgendwas nütze. Es blieb das einzig dramatische Erlebnis in diesem Urlaub.  Zum Glück. Allerdings stelle ich fest - womöglich aus genanntem Grund (die mittlerweile sehr kurze Skisaison) - dass ich nicht gerade besser auf dem Ski werde. Eher "gemütlicher". Das ist aber auch egal. Denn mit sinkendem Enthusiasmus hinsichtlich des sportlichen Erlebnisses steigt die Hingabe zu einem stilvollen Abendessen, was ja auch nicht zu verkennen und deutlich weniger Risikoreich ist - zumindest für den Moment.


Er zeigt eben seine gute Laune oft nicht so



























Ab einem gewissen Alter verschieben sich die Prioritäten etwas


Das schönste an dem Urlaub ist immer die Harmonie.