22. April 2015

Die Neuentdeckung eines frühen Sports (oder die Angst vorm Altwerden?)

Es fing damit an, dass man unbedingt ein "Rollbrett" haben wollte. Ja, so hießen die Dinger damals hierzulande. Ich war ungefähr 13 und das Ding war grün, aus einer einfachen glatten Holzfläche, immerhin schon surfer-oval geschnitten und hatte schwarze Räder, die arg an die von herkömmlichen Rollschuhen erinnerten. Irgendwas hab ich mir damit jedenfalls gebrochen, glaube ich. Auf diesem Brett allerdings überstand ich einen meiner größten Stunts völlig schadlos. Nicht aber das hässliche grüne Brett. Damals war ich rollend unterwegs auf dem Bürgersteig unserer Straße leicht bergab. Weit hinter mir ging die Nachbarin mit ihrem Hund, ein dorfbekannter Fiesling, der dem ein oder anderen schonmal in den Hintern gebissen hatte. Auf Höhe unseres Grundstücks vernahm ich etwas Hektisches. Das etwas zu verdächtige Klingeln eines Hundehalsbandes, das unangenehm schnell lauter wurde. Das Viech hatte sich losgerissen und machte nun Jagd auf rollende Vorkonfirmanden. Mir blieben 3 Sekunden um zu überlegen UND zu handeln. Der Sprung über den elterlichen Jägerzaun war einem Fosbury-Flop nicht unähnlich. Elegant landete ich auf dem gemähten Rasen, rollte mich geschickt ab, landete sanft in den Rabatten und feixte dem kläffenden Scheusal hämisch zu. Das kotzgrüne Billigbrett hatte seine Fahrt inzwischen unbeirrt fortgesetzt und ließ sich auch vom nächsten Stoppschild nicht beeindrucken. Wohl jedoch von dem LKW, der just in diesem Moment die Hauptstraße befuhr.

Langer Weg zurück

Mein nächstes Brett war aus Plastik irgendwie, durfte sich nun Skateboard nennen und hatte schon diese hochgebogenen Enden zum Tricks machen. Was ich natürlich versuchte. Worauf ich mir jedoch noch irgendwas brach. Aus mir heute nicht mehr bekannten Gründen beendete ich irgendwann die Karriere in der neuen Trendsportart und wurde konservativer Leichtathlet. Und nun, ziemlich genau 25 Jahre später treffe ich einen alten Läuferkollegen aus dieser Zeit in Berlin. Wir hatten uns kurz vorher bei Facebook wieder gefunden. Er ist genauso alt wie ich, hat Frau, Kinder und ein Longboard. Das ist ein langes Skateboard mit dem man einfach nur fährt und keine Sperenzchen macht. Dass er diesem Hobby frönt, weiß ich schon länger, denn - jetzt kommts - er hatte mir über Facebook gesagt, dass er zum Longboarden nach Schlitz kommen wolle. Mit der ganzen Familie, denn die fahren alle und Schlitz bzw. der Vogelsberg bzw. der Vulkanradweg sei nämlich in der Szene der heißeste Ort, also im Skaterjagon der "hotteste spot". Am Wochenende solle der Radweg wohl fest in der Hand der Rollkommandos liegen. Als wir uns in Berlin nun trafen und über das Longboarden sprachen, spürte ich in mir allmählich ein kleines Feuer aufkeimen und mir wurde klar, was ich tief im Inneren über all die Jahrzehnte vermisst hatte. Es schließt sich damit auch ein Kreis: Mit Marc war ich befreundet in der Sportart wegen der ich mit dem Skateboarden aufgehört habe. Und er bringt mich 30 Jahre später wieder dazu. Verrückt.
Um es einmal abzukürzen: Ich bin nun stolzer Besitzer zweier dieser monströsen Rollbretter, die Beinahe so lang sind wie meine Skier. Und heute war die erste Ausfahrt mit den beiden Boliden. Nebenbei habe ich eine ganz neue Sportart erfunden: "Nordic Boarding". Weil nämlich a) der Radweg recht flach ist und ich eventuell Schub brauchte und weil b) es diese Sportart noch nicht gibt, habe ich die mit Gummistöpseln versehenen Langlaufstöcke dabeigehabt und mir mittels Doppelstockschub den nötigen Schwung geholt. Klappt hervorragend und eignet sich als neuer Trendsport.
Hier ein kleiner Trailer von diesem bedeutenden Ereignis.
Und bevor man die Frage stellt, wie es denn war, erst den Film schauen :-)



2. April 2015

Das Highlight des Tages

Ich wollte es nicht versäumen, das Schönste, was ich heute gesehen habe, hier zu teilen. Passt zum Frühling, auf den man allerdings noch wartet und ein bisschen zu Ostern. Zufällig konnte ich diesen Moment bei einem Kaffee in der Küche aufnehmen. Einfach mal eineminutedreißig abschalten und runterfahren.

Man kann deutlich sehen, dass mich der Vogel begrüßt und versucht, sich mit mir zu unterhalten.

1. April 2015

Berliner Ansichten

Mal wieder hat es uns nach Berlin gespült. Vier Tage in einer Mischung aus Action und Entspannung, Kulinarik und Kultur. Und dann war da noch die Begegnung mit einem uralten Freund.


Bei all dem entstanden ein paar sehr experimentelle Fotos. Hier also die Sammlung
"Berliner Ansichten 2015".

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