26. Oktober 2014

Schunkeln mit Runkeln

Nicht zu glauben. Da bereitet man sich gemütlich auf das letzte ruhige Wochenende vorm Urlaub vor. Ein Wochenende an dem endlich mal nichts, aber auch gar nichts los sein wird und bums - da kommt der Anruf. Die Hessenschau sei am Samstag in der Stadt und man suche noch krampfhaft nach Themen. So hat man es zwar nicht ausgedrückt, so war es aber zwischen den Zeilen der offenbar ein wenig überforderten Marketing-Dame herauszuhören. Nun wollten wir gerade in diesem Jahr keine Runkeln schnitzen, wir wollten auf keinen Fall diese Riesen-Sauerei wieder im Haus haben, überall das klebrige Runkel-Zeugs und schwarze Fingernägel. Na gut, was tut man nicht alles für die Heimatstadt und für die Eigenwerbung. So wurde also am Vorabend, am Freitag, der Besprechungstisch der Agentur kurzerhand in eine Werk- und Schnitzbank umgestaltet und Motive gesucht. Mein Part war natürlich nur wieder der fürs Grobe: Chips und Alkohol besorgen, aushölen der Runkeln und ein bisschen die Motive vorzeichnen. Die Filigranarbeit hat dann KiBo wieder exquisit hinbekommen und ein paar wirklich fantastische Kunstwerke geschaffen. Am nächsten Abend stieg dann allmählich die Hektik. Das HR Team, bestehend aus Reporterin, Kameramann, Tontechniker sowie ein Beleuchter war äußerst nett. Beeindruckend war übrigens, dass die Technik für die geplante Live-Übertragung nicht mehr wie früher mit einem riesen Übertragungswagen mit Satellitenschüsseln in der Größe eines Kinderkarussells gemacht werden, sondern mit einem Kabel aus der Kamera zu einem stinknormalen Handy. Mehr ist nicht nötig. Sehr interessant. Als die Reporterin (Sarah Dippel) uns kurz erklärte, wie das ganze ablaufen sollte, schlug sie vor, dass nur KiBo im Bild erscheint, da sie ja auch die künstlerische Arbeit verrichtet und ich ganz raus bleibe. Ok, kein Problem für mich - aber KiBo ging der A... ein bisschen auf Grundeis, denn sie hat noch nie vor einer Kamera gestanden. Doch alle Bedenken im Vorfeld waren überflüssig. Ganz souverän und auf den Punkt stand sie dem hessischen Abend-Publikum Rede und Antwort. Insgesamt ein professioneller Auftritt. Den hatte ich schließlich auch noch, denn ganz souverän durfte ich am Ende noch der Reporterin für ihr Schlussbild die Onkel-Otto-Runkel mit samt Innenbeleuchtung ins Bild reichen - wenn auch nur aus dem Off. Eine knifflige Aufgabe, finde ich, die ich unheimlich gewieft gelöst habe, würde ich sagen ;-) Vor allem, wenn einem mein allgemeines Geschick in solchen Situationen bekannt ist. Immerhin etwas...


Nichts für Grobmotoriker