16. Juli 2013

Trachtenfest in Schlitz - und plötzlich fühlt man sich wie ausgespuckt.

Trachtenfest 2013 - was war das wieder für ein Event. Das Wetter: Unfassbar gut. Nicht zu heiß und schon gar nicht kühl. Die Stimmung: Bombig. Und die Menschen: Einfach entspannt. Friedlich und freundlich. So soll es sein. Tja und unsere wunderbare Home-Base, das Brauhäuschen, war mal wieder zentraler Anlaufpunkt skurriler Gestalten und aller möglichen netter Menschen, denn schließlich muss jeder irgendwann zwangsläufig mal hier vorbeikommen. Man braucht einfach nur sitzenzubleiben und zu warten. In diesem Jahr wurde gefühlt noch mehr gefeiert, es waren noch mehr Bands und moderne Musik am Start und man war eigentlich nie vor Morgengrauen zu Hause. Hammer! 

Das ganze endete dann wie immer am Montag Nacht um 25 Uhr mit dem Ausklang auf dem Marktplatz durch Nachtwächter Moses. Und genau hier trug sich etwas zu, das in die Geschichtsbücher der Stadt eingehen wird. Kurz zuvor ging das Gerücht um, dass der gute alte Moses, der das ganze schon seit 1971 macht, ab dem nächsten Mal nicht mehr dabei sein wird. Warum genau, wusste man nicht so recht. Und so war man sehr gespannt darauf, wie Moses, der ja nie ein Blatt vor den Mund nimmt, darauf reagiert. Es wurde gemutmaßt und gemunkelt aber so richtig wusste keiner, was da auf das gespannte Volk zukommen würde. So begann er seine Rede mit der Frage ins Micro, ob man ihn denn verstehen würde. Das Volk bejahte johlend und Moses antwortete, dass man dann ja tun würde, als der Bürgemeister, der ihm die Kündigung erteilt hatte. Nachdem er ankündigte, dass das er noch ein paar Spitzen auf Lager hätte, dauerte es keine zehn Sekunden und er verstummte. Nicht, weil er nichts mehr sagen wollte, nein, man hatte ihm den Saft abgedreht, den Hahn zugemacht. Ton aus auf Geheiß des Bürgermeisters, der das, was er sich da anhub zu sagen, auf keinen Fall hören wollte. Verwirrung im Publikum. Tommi und Consti - durch einiges an Apfelwein sehr mutig - stürzten in Richtung Mischpult los und wollten die Techniker verprügeln, wurden aber selbst beinahe verdroschen und kamen mit hängendem Kopf zurück. Pfeifkonzert in der Menge und Buh-Rufe. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Haupt-Rebbelionszelle irgendwie aus unserer Richtung kam (Wenn das mal keine Konsequenzen hinsichtlich weiterer Aufträge seitens der Stadt an die Firma satzundsieg hat...). Dann kurzes Gespräch zwischen Moses und Bürgermeister und die Band, die die Polonäse anführen sollte, setzte sich in Bewegung. Eigentlich normalerweise geplant nach der Rede von Moses. Und eigentlich begleitet von allen, die zuvor auf dem Marktplatz gestanden hatten. Doch in dieser denkwürdigen Nacht folgte keiner der Band. Lediglich Moses selbst und einige Teilnehmer der ausländischen Gruppen gingen mit. Vermutlich, weil sie nicht verstanden hatten, was da die Ursache für den Tumult war. Doch die Schlitzer standen alle auf dem Marktplatz. Sie wollten, dass es weitergeht und sie wollten eine Erklärung. Und sie wollten den Moses hören. Sprechchöre und ein gellendes Pfeifkonzert, als der Bürgermeister seine Worte an die Menschen richtete. Schließlich kehrte die kleine Polonäse zurück und Moses sprach doch noch seine Rede. Unsere Vermutung: Während des kurzen Umzugs, der nur einmal um den Häuserblock marschierte und dann wieder am Marktplatz ankam - angeführt von dem sichtlich angeschlagenen Moses - hatte man ihm hinter den Häusern auf die Schnelle seine brisanten Passagen aus dem Manuskript gestrichen. Das aber reine Hypothese. Nachzulesen war dieser Vorfall dann auch am nächsten Tag in den Nachrichten: Moses
Wie dem auch sei: Es kam der Tag danach und man fühlt sich nun wie ausgespuckt von einem Orkan, der kurz und heftig über Schlitz herbrauste. Ein furioses Fest, losgelöst von jeglichen Zwängen. Leicht und lebenslustig. Und heute ist die Stadt wieder beschaulich, leer und aufgeräumt. Fällt wieder in den sommerlichen Ferienschlaf und alles scheint wie ein seltsamer Traum. Nein, man fühlt sich nicht gut. Das mag einerseits am sich langsam abbauenden Alkoholpegel liegen, der einen etwas zittrig macht, andererseits daran, dass man etwas traurig ist, dass es schon wieder vorbei ist, das "schönste Fest der Welt."





Schotten dicht! Aber nix mit Sperrstunde

Der Youngster in diesem Jahr Hauptmann der Stadtwache




Besser könnte das Motto: "Party trifft Tradition" nicht eingefangen werden

















Die älteren Herren Blum lassen sich auch durch heiße Brasilianerinnen nicht aus der Ruhe bringen










Ganz viele Feuerwerks-Körper auch am Sonntag-Abend


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