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"Einfach nett" heißt nicht, dass es nicht schön war. Es war vielmehr so wie immer - wirklich klasse. Schade war, dass einige prominente Mitglieder des Team Zielgruppe diesmal nicht dabei sein konnten aber eine Hochzeit im Freundeskreis geht dann doch irgendwie noch vor - auch wenn das nur schwer verständlich ist ;-)
Dafür kamen einige Novizen, wie Marc, der Lieferant unseres Teamdress, Dr. Dopitz, der endlich erkannte, was er in der Vergangenheit immer verpasst hat und Klaus, der eigentlich Läufer ist.
Ich selbst konnte am nächsten Tag erstmals nicht mitfahren, da ich einen Film über die Marathonveranstaltung gedreht habe. Dabei kam es zu einer "lebensgefährlichen" Situation. Mit einer Hebebühne wurde ich auf rund 25 Meter hochgefahren, um von oben zu filmen. Danach sollte ich in das Führungsfahrzeug steigen und den Start von vorne filmen. Als der Hebebühnenfahrer den Joystick betätigte, um wieder herunterzufahren, tat sich nichts. Im Gegenteil: Die Plattform neigte sich nach vorne. Der Startschuss fiel, wir hingen verloren und verlassen in schwindelnder Höhe und hatten keine Ahnung, wie wir hier je wieder runter kommen sollten. Durch rhythmisches Ruckeln ließ sich das Ding dann stückchenweise absenken und irgendwann hatten wir wieder Boden unter den Füßen. Wie wir später erfuhren, blockierte die Elektronik, weil das ganze Gerät schon schräg aufgebaut war. Kein Wunder, die Straße war abschüssig. So hätte es also theoretisch passieren können, das das ganze Teil einfach umkippt - zum Beispiel mitten ins Starterfeld hinein. Denn dahin neigte sich das ganze.
Das wäre ein Mords-Bautz geworden - und ein riesen-Film. |
Am Nachmittag traf man sich wieder auf dem Festplatz. Das Gruppetto kam vom Radfahren, ich von der Strecke mit viel Filmmaterial im Kasten. Irgendwie hatte man beschlossen, die mittlere Runde von 77 KM zu fahren. Offenbar waren einige noch etwas mitgenommen von der Tour tags zuvor. Auch wenn es nur eine "kleine" Runde war, hatte man doch großen Hunger. So ließen wir den Tag im äußerst entzückenden Ambiente des Praforst Restaurants am Hünfelder Golfplatz ausklingen. Das Wochenende endete wie es begonnen hatte: Mit einem üppigen Frühstück am Pfingstmontag. Danach verpieselte sich das Gruppetto in die Heimat. Ich war irgendwie heiß auf Radfahren und machte mich gen Abend nochmal auf, die Wasserkuppe zu erklimmen. Wahnwitzige Idee! Hatte ich doch alles in allem drei Stunden Zeit. Aber die Zwei Stunden, die ich am Vortag dort oben verbrachte, um abgekämpfte Rennradfahrer beim Gipfelglück zu filmen, hatten mich irgendwie motiviert. Die Auffahrt auf den höchsten Berg Hessens ging noch einigermaßen gut, die Rückfahrt war - obwohl in weiten Teilen bergab - die Hölle. Krämpfe, Hungerast, eine Flasche Cola, eine Flasche Apfelschorle und eine ganze Tüte Colafläschchen von der Tanke prägten den Weg und im letzten Büchsenlicht - nein, eigentlich schon in der Dunkelheit - kam ich wieder zuhause an. Ein Physiotherapeut und eine Thai-Masseuse hatten in den folgenden Tagen alle Hände voll zu tun, muskuläre Schadensbegrenzung zu betreiben. Mannmannmann...
Samstag: "Warmfahren" im "Kegelspiel" |
Baby hat gut Lachen. Papa nicht. |
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