26. März 2012

Zu viel von allem

Der Frühling ist da. Unaufhaltsam und überdeutlich. Fast schlagartig wurde es wärmer. Regelrecht mild. Aber ich friere immer noch.
Es ist, als ob der Winter noch im Körper steckt, als ob es noch genauso frostig ist, wie vor wenigen Wochen, als die Kälte so klirrend, so gemein und durchdringend war, dass man nichts falsch machen konnte, wenn man sämtliche Schals und Jacken vom Haken nahm und übereinander anzog, bevor man nach draußen ging. Der Knauf der Heizung wurde seitdem nicht bewegt und steht weiterhin auf "drei". Ich spüre die Wärme auf der Haut, doch sie dringt nicht sehr weit in den Körper ein. Was ist das? Schlafmangel? Ernährungsumstellung? Frühjahrsdepression? Positiv ist zweifellos die trockene Straße. Das Rennradfahren macht Spaß wie selten, das Vehikel unter mir scheint am Körper festgeschweißt und leicht, sehr leicht zu sein. Zeit, auszuwandern? In die Toskana oder nach Mallorca? Auch keine gute Idee. Ich spreche weder Spanisch noch Italienisch.
Vielleicht einige ich mich darauf, dass es an der momentanen Überlastung durch die Arbeit und verschiedenen anderen Ereignissen liegt. Ich bin fast so weit, dass ich den Freundeskreis temporär auf Eis lege, bis es vorbei ist. Zu viele Kilometer auf der Autobahn (mit dem Auto), zu wenige auf der Landstraße (mit dem Rad), zu viele Termine mit Geschäftsmenschen, zu wenige mit mit selber, zu viele Gedanken, zu wenig Träume. Es kommen auch wieder andere Zeiten, sagt man gerne in solchen Situationen, um sich zu beruhigen. Also: "Es kommen auch wieder andere Zeiten."

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