24. Januar 2012

Eingeschneit und ausgeruht

Hüttenromantik oder Altersschwäche?
Es ist schön, dass es Traditionen gibt. Schön auch, wenn man sich alle möglichen Traditionen einreden kann, um sie mit gutem Gewissen zu pflegen. Ganz groß in dieser Disziplin sind Männer, vor allem in einem gewissen Alter.



Optimal dann, wenn sie gerade so alt sind, um zu begreifen, dass die Jugend endgültig vorbei ist, nicht aber zu alt, um sich einzubilden, noch in der Lage zu sein, sportliche Höchstleistungen zu erbringen. Entscheidend ist aber nicht diese Tatsache, sondern einzig und alleine, dass man sich - so, wie man ist - miteinander wohlfühlt. Zugegeben, die Herren, die auf dem Bild zu sehen sind, gehören nur bedingt zu dieser Gruppe. Optimal dann, wennSie unterscheiden sich von der beschriebenen Spezies dadurch, dass sie dieses Phänomen genau kennen und sich keinesfalls auf dieses einfach Niveau herabbegeben würden. Seit sechs Jahren fährt nun diese Gruppe in die Alpen, vornehmlich nach St. Anton. Hier spielte das Wetter in diesem Jahr verrückt. Zu Beginn der Klassenfahrt schien die Sonne. Dann kam der Schnee. Massiv und quer von der Seite. Die Herren weigerten sich beharrlich, auch nur eine Stunde herzugeben von ihrer kostbaren Zeit im Schnee, der von Minute zu Minute mehr wurde. Und so kamen am Freitag erste Zweifel auf, ob man denn am Sonntag pünktlich bzw. überhaupt zurück zu Frau und Kind kommen würde. Am Samstag dann die Gewissheit: Der Arlbergtunnel wurde gesperrt, die dazugehörige Straße auch, so dass der Ort abgeschnitten war. Und so blieb den tapferen Männern aus dem Norden nichts anderes übrig, als weiter wacker Ski zu fahren, gut zu essen und sich nett zu unterhalten. Auch das haben sie mittlerweile gelernt: Ein gepflegtes Gespräch über Rentenfonds oder die Frage, ob Sahra Wagenknecht gleichzeitig Sexsymbol und politische Ikone sein kann. Ja, es gibt im Alter einfach mehr als Kohle und Weiber.


Und zu guter Letzt noch ein Highlight aus dem Leben des Kameramanns. Dank sei dabei vor allem dem Protagonisten gezollt, der sich so engagiert sprichwörtlich ins Zeug legte. Daher an dieser Stelle: Danke Plörg für deinen tollen Einsatz.

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